20.06.2023

Studie zur Digitalisierung im Gebäudemanagement: Warum gerade jetzt?

Wir alle haben es in den letzten Wochen gemerkt: In Sachen Gebäudeeffizienz muss viel passieren. Über den Weg dorthin lässt sich trefflich streiten. Auch das haben wir gesehen. Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass die Digitalisierung einen entscheidenden Beitrag leisten kann. Wie der Markt das sieht, wollten wir wissen und haben dazu eine Studie in Auftrag gegeben. Einige Ergebnisse im Überblick.

Seit mehr als dreieinhalb Jahren gibt es Digital Spine und Aufzughelden. Eine Zeit, in der wir mit unserem Produkt einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung im Gebäudemanagement leisten konnten. Aber auch eine Zeit, in der wir viel gelernt haben. Über die Bedürfnisse des Marktes. Über Befürchtungen und Herausforderungen. Darüber, was wir wirklich brauchen, um die Digitalisierung im Gebäudemanagement voranzutreiben. 

Aber auch exogene Faktoren haben sich in dieser Zeit verändert. Denken wir nur an die Diskussionen rund um das Gebäudeenergiegesetz in den vergangenen Wochen. Noch nie stand die Zukunft unserer Bestandsgebäude so sehr im Fokus der Medien wie in dieser Zeit. Die Menschen haben verstanden, welche zentrale Rolle Gebäude bei der Dekarbonisierung spielen. 

Aber wissen sie auch, welchen Beitrag die Digitalisierung von Gebäuden zur Dekarbonisierung und Effizienzsteigerung leisten kann? Um das herauszufinden, haben wir gemeinsam mit dem Handelsblatt Research Institute eine ausführliche Studie zur Digitalisierung im Gebäudesektor in Auftrag gegeben. Damit erhalten wir erstmals einen umfassenden Einblick in den Status quo. Und schaffen damit eine Grundlage, um Innovationen in diesem Bereich voranzutreiben.

Studien wie unsere sind für den Proptech-Markt generell ein wichtiger Informationspunkt. Erst kürzlich veröffentlichten unsere Kolleg:innen von Blackprint gemeinsam mit der TU Aschaffenburg eine Studie zum Stand von Proptechs in Deutschland. Das ist wichtig und gut. Schließlich sind wir noch eine junge Branche. Zum Wachsen benötigen wir Informationen. 

 

Digitalisierung im Gebäudebereich: Es gibt noch viel zu tun

„Der smarte Weg zum digitalen Gebäude“, so haben wir unsere Studie genannt. Ich möchte nicht alle Ergebnisse der Studie vorwegnehmen. Sie steht hier auf der Website von Digital Spine allen kostenlos zur Verfügung. Der Download lohnt sich, das kann ich an dieser Stelle versprechen. 

Aber die Studie bestätigt mit ihrem repräsentativen Ergebnis, was wir auch in vielen Einzelgesprächen erfahren: Die Potenziale der Digitalisierung im Gebäudebestand sind enorm. Und bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Ein paar Zahlen, die diesen Eindruck untermauern: Fast 60 Prozent der Befragten halten Bestandsgebäude für nicht ausreichend digitalisiert. Das sind alles Menschen, die in ihrer Arbeit täglich mit Gebäuden zu tun haben. 

Gleichzeitig erkennen viele der Befragten aber auch klare Vorteile der Gebäudedigitalisierung, zum Beispiel bei der Energieeinsparung. Mehr als 50 Prozent der Befragten sagen, dass ein digitalisiertes Gebäude hilft, Energie und Kosten zu sparen. 

Weniger eindeutig ist das Wissen im Bereich Aufzüge. Über 60 Prozent der Befragten wissen nicht, was die Digitalisierung einer Aufzugsanlage beinhaltet. Damit fehlt ihnen auch die wichtige Erkenntnis, dass die Digitalisierung wesentlich dazu beitragen kann, Ausfallraten zu reduzieren. Und damit die Nutzung der Anlagen planbarer und effizienter macht. Immerhin ist eine große Mehrheit der Befragten davon überzeugt, dass die Digitalisierung der Aufzugsanlage einen Beitrag im Bereich ESG leistet.

 

Nachhaltigkeit großes Thema

Generell haben wir den Themen Nachhaltigkeit und Reporting in dieser Studie ein eigenes Kapitel gewidmet. Und das aus einem zentralen Grund: Wir haben in vielen Gesprächen festgestellt, dass die beiden Themen für viele in der Branche immer wichtiger, aber auch immer belastender werden. Hier Entlastung zu schaffen, sehen wir als eine wesentliche Aufgabe der Digitalisierung im Gebäudesektor und damit auch als einen zentralen Treiber unserer Arbeit. 

Das bestätigt uns auch die Studie: Eine knappe Mehrheit der Befragten ist der Meinung, dass das Berichtswesen derzeit noch sehr aufwendig ist. Und eine überwältigende Mehrheit von 82 Prozent wünscht sich digitale Unterstützung. Ein Auftrag, den wir gerne annehmen.

 

Warum diese Studie?

Warum diese Studie? Warum gerade jetzt? Zum einen wollten wir einen Beitrag zur Diskussion leisten. Wir wissen heute, dass die Digitalisierung ein wesentlicher Aspekt der nachhaltigen Gestaltung des Gebäudebestands ist. Und dass die Menschen davon überzeugt sind, dass es richtig und wichtig ist, Gebäude zu digitalisieren. Dieses Wissen hilft der gesamten Branche. 

Zweitens wollten wir für uns selbst wissen, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Wir sind ein (noch) junges Unternehmen. Wir leben den Start-up-Spirit. Dazu gehört auch, sich immer wieder selbst zu hinterfragen. Zu wissen, ob die eigene Idee noch zum Markt passt. Ob der Produkt-Markt-Fit wirklich noch stimmt. Insofern ist diese Studie für uns eine Wasserstandsmeldung. Und ich kann jetzt sehr selbstbewusst sagen: Es passt alles! So können und müssen wir weitermachen.

Artikel von Simon Vestner, CEO, Digital Spine GmbH