21.12.2021

Proptechs in Deutschland: Zeigen wir der Branche, dass es besser geht!

Einige Zeit bin ich nun als Unternehmer in der Proptech-Szene aktiv. 2021 ist das erste volle Jahr Aufzughelden®. Wir haben viel gemeinsam erlebt und vor allem eine unglaubliche dynamische Branche kennengelernt. Proptechs konnten der Pandemie weitestgehend trotzen und haben 2021 erneut ein erfolgreiches Jahr erlebt…

Einige Zeit bin ich nun als Unternehmer in der Proptech-Szene aktiv. 2021 ist das erste volle Jahr Aufzughelden. Wir haben viel gemeinsam erlebt und vor allem eine unglaubliche dynamische Branche kennengelernt. Proptechs konnten der Pandemie weitestgehend trotzen und haben 2021 erneut ein erfolgreiches Jahr erlebt.

Und auch aktuell gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Branche stagnieren wird. Im Gegenteil: Was wir erleben, ist die nächste Evolutionsstufe des Proptech-Business.

Ich möchte heute einen genauen Blick auf diese Branche werfen. Wo gibt es Herausforderungen und was sind die ganz großen Chancen, die uns junge Unternehmen in der Immobilienwirtschaft bieten können?

Der Bedarf ist da!

Der Markt ist dicht gedrängt. Je nach Definition schätzen Expertinnen und Experten die Zahl der Proptechs in Deutschland auf circa 500 bis 700.

Trotz eines gesunden Wettbewerbs sind die Chancen hoch. Der anhaltende Boom der Bau- und Immobilienbranche beflügelt viele junge Unternehmen. Innovative Lösungen sind willkommen; beim Bau neuer Gebäude, genauso wie bei der Renovierung und Instandhaltung von Bestand.

Die Branche wächst schnell, der Bedarf scheint groß zu sein. Bis September sind in diesem Jahr laut Handelsblatt bereits mehr als 287 Millionen Euro in die Branche geflossen. Expert:innen rechnen damit, dass sich vielerorts auch die Finanzierungsrunden intensivieren werden. Gut so, denn um echte Innovation zu schaffen und schnell skalieren zu können, benötigt man Kapital.

Immobilienwirtschaft und Digitalisierung: Geht da nicht mehr?

In den zahlreichen persönlichen Gesprächen, die wir mit Immobilienverwaltungen, Eigentümern und Facility Managern führen dürfen, erkennen wir immer wieder einen hohen Bedarf an Innovation. Viele Vorgänge und Abläufe sind noch nicht in modernen Zeiten angekommen. Während andere Bereiche darüber diskutieren, wie sie die UX oder UI ihrer Unternehmenssoftware noch einfacher und „Apple-like“ gestalten können, arbeiten zahlreiche Immobilienverwaltungen noch immer mit Excel. Verstehen Sie mich nicht falsch, die Tabellenkalkulation von Microsoft ist ein starkes Tool, das viel ermöglicht. Dennoch sei die Frage erlaubt: Geht da nicht mehr?

Die Branche hinkt in Sachen Digitalisierung hinterher. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Zu lange haben viele Vertreter:innen aus der Immobilienwirtschaft gedacht, Digitalisierung könne man locker in-house lösen. Dabei wurden Entwicklungen und Dynamiken schlichtweg unterschätzt; genauso wie die Notwendigkeit. Schließlich ging und geht es der Baubranche sehr gut. Die größten Herausforderungen lagen darin, die Auftragsbücher abzuarbeiten und an Personal zu kommen.

Proptechs haben eine Aufgabe: Zeigen, dass es besser geht!

Wenn es einer Branche oder einzelnen Akteur:innen gut geht, kommt schnell die Fragen: Warum sollten wir etwas ändern? Meine Antwort: „Das Bessere ist der Feind des Guten!“ Es ist die Aufgabe von jungen aufstrebenden Unternehmen wie Aufzughelden, genau dies zu beweisen. Es geht noch mehr! Es geht besser! Es geht nachhaltiger – ökonomisch, ökologisch und sozial! Wohlstand ist gut, er darf nur nicht zur Passivität führt. Dann wird es für das eigene Geschäftsmodell gefährlich.

Die Zeiten ändern sich. Der Mangel an Fachkräften, steigende Erwartungen an die Nachhaltigkeit von Gebäuden; damit einhergehend strengere ESG-Vorgaben und Vorschriften. Ich bin Optimist und denke, wir müssen uns all diesen Herausforderungen nicht ergeben. Darum müssen wir offener werden, für Innovation, für neue Ideen und für neue Wege, die wir gemeinsam gehen können.

 

 

Harte Arbeit eint Konzern- und Start-up-Leben

Keine Angst, dies ist nicht das offizielle Bewerbungsschreiben für einen Motivations-Talk. Ich teile hier meine Erfahrungen aus den zahlreichen Gesprächen, die ich über die vergangenen Monate geführt habe. Zusammengefasst lässt sich sagen: Alle wissen, wir müssen uns verändern, wir müssen uns auf neue Zeiten einstellen. Dennoch erlebe ich häufig Skepsis und vor allem die Frage nach dem Wie? Wie soll Innovation funktionieren. Die kurze Antwort: Man muss vor allem einfach anfangen mit der Digitalisierung.

Ich möchte deutlich unterstreichen: Trotz einiger Akteure, die überzeugt werden wollen, überwiegen der Mut und der Wunsch nach mehr digitalen Prozessen; der Wille, viele Aspekte in unserem Leben einfacher gestalten zu wollen. 

Was alle Beteiligten der Branche eint, ist das Verständnis dafür, dass echte Veränderung nur durch harte Arbeit möglich ist. Dass etablierte große Konzerne hart an und für Veränderung arbeiten, weiß ich von den zahlreichen befruchtenden Kundengesprächen, die ich dieses Jahr führen durfte.

Dass auch in Proptechs hart gearbeitet wird, das kann ich ebenfalls aus eigener Erfahrung berichten. Eine Idee in ein Geschäftsmodell zu wandeln ist echte Arbeit. Hierfür braucht es viele Köpfe, die an der echten Lösung einer Herausforderung interessiert sind.

Ich bin mir sicher: Eine Symbiose ist möglich. Junge Unternehmer-Kräfte können dazu beitragen, Branchen und Industrien zu verbessern. Wenn Sie mich nach einem Fazit meiner bisherigen Gründer-Laufbahn fragen, würde ich klar sagen: Es wird immer besser!