07.03.2024
Mehr Innovation zulassen – so geht’s in die Zukunft!
Deep Tech, Generative AI, Energy Tech, Clean Tech – wir kennen diese Begriffe. Sie alle beschreiben technologische Entwicklungen, die unser Leben bereits heute maßgeblich beeinflussen. Doch in manchen Bereichen – auch in unseren Gebäuden – fragen wir uns: Wo bleibt diese Innovation?
Die Antwort: Wir müssen sie zulassen!
Die Welt dreht sich weiter. Und das sehr schnell. Fast täglich erreichen uns neue Errungenschaften auf dem Gebiet der KI. Die Computer werden immer leistungsfähiger. Immer neue technologische Errungenschaften geben uns einen Vorgeschmack darauf, wie wir durch Innovation die großen Herausforderungen unserer Zukunft lösen können. Doch was bleibt nach dem Pressebericht? Wie lange dauert es, bis diese Innovationen tatsächlich umgesetzt werden?
Eine pauschale Antwort gibt es nicht, das hängt stark von der Branche und ihrer Umsetzungskraft ab. Aber es gibt Indikatoren, die zeigen, wie lange die Umsetzung dauern kann. Zum Beispiel auch, wie digital ein Bereich bereits ist. Blicken wir auf unsere Gebäude.
Es fehlt das Fundament der Digitalisierung
Wichtig für die Diskussion: Wann ist ein Gebäude digitalisiert? Meiner Ansicht nach reicht es nicht mehr den Einsatz einfacher Smart-Home-Anwendungen im Privatbereich mit in die Berechnungen zu nehmen. Die Digitalisierung unserer Gebäude muss einem tieferen Verständnis folgen.
Hilfreich ist hier eine abstufende Bewertung von Digitalisierung. Sie hilft uns den tatsächlichen Grad der Digitalisierung einzelner Gebäude genauer zu verstehen. Der Grad der Digitalisierung wird unter anderem in fünf Stufen angegeben. Von Stufe 0 „kaum vernetzt“ bis Stufe 5 „orchestriert“. Eine Einteilung, die auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in seinem Digitalisierungsbericht verwendet. Dort kommen die Autor:innen zum Schluss: Knapp 60 Prozent der Gebäude in Deutschland werden den ersten beiden Digitalisierungsstufen zugeordnet und gelten somit als kaum digitalisiert.
Eine Einschätzung, die auch die befragten Expert:innen in unserer großen Studie aus dem vergangenen Jahr unterstrichen: Fast 60 Prozent der Befragten gaben an, dass Gebäude in Deutschland noch nicht ausreichend digitalisiert sind.
Im Bestand viel Potenzial
Warum hinken gerade unsere Gebäude bei der Nutzung digitaler Innovationen noch so weit hinterher?
Um diese Frage zu beantworten, müssen wir unterscheiden. Zwischen Neubau und Bestand. Im Neubau werden digitale Technologien immer häufiger berücksichtigt. Aber auch der Neubau steht vor großen Herausforderungen. Ich nenne neben den bekannten Problemen wie dem Fachkräftemangel nur die Etablierung eines branchenweiten Standards und die volle Transparenz im Betrieb dieser Technologien. Aber die Gebäude sind weitgehend bereit, auch neue Technologien und Innovationen zu nutzen.
Anders sieht es im Bestand aus: Der größte Teil der Gebäude in Deutschland sind Bestandsgebäude. Eine umfassende Sanierungswelle steht derzeit vor ähnlich großen Herausforderungen wie die Industrie insgesamt.
High-Tech in den Bestand – geht das überhaupt?
Die größte Herausforderung bei der Digitalisierung ist derzeit Zurückhaltung. Diese Zurückhaltung halte ich für falsch. Denn Investitionen in den Bestand sind nicht nur Investitionen in die Zukunft. Sondern vor allem die Möglichkeit, auch kurzfristig entscheidende Einsparungen zu erzielen und ressourcenschonend zu agieren.
Und das Schöne an moderner und zeitgemäßer Technik ist, dass es dafür keine großen Innovationen braucht. Ein Beispiel gerne aus unserem Hause: Bei Digital Spine arbeiten wir bereits seit Jahren mit KI-gestützter Technologie. Unser Predictive Maintanance – eines der Herzstücke unserer Arbeit – analysiert intelligent, wie ein Aufzug in der Vergangenheit gelaufen ist und kann so Schäden frühzeitig erkennen und verhindern. Auch im Bereich Analytics arbeiten wir als junges Deep-Tech-Unternehmen im Gebäudebereich an der umfassenden und verwertbaren Analyse relevanter Gebäudedaten.
Und das alles so unkompliziert, wie es für unsere Endnutzer:innen nur geht. Das beginnt bei der Beratung, in der wir Lösungen speziell für Ihr Gebäude erarbeiten, über die Installation bis hin zum langfristigen Betrieb. Mit diesem ersten wichtigen Schritt in der Digitalisierung von Gebäuden öffnen wir damit auch den Zugang zur weiteren Digitalisierung. Als offenes System sind wir frei und ungebunden gegenüber bestimmten Standards – wir unterstützen Innovationen, die helfen, den Betrieb unserer Gebäude zu verbessern. So funktioniert Zukunftstechnologie.
Zukunftstechnologie hilft, wenn man sie lässt
Manchmal stört mich auch das Wort „Zukunftstechnologie“, weil man auch interpretieren könnte, diese Technologie gibt es erst in der Zukunft. Dabei ist sie häufig schon da. Fest steht: Wir werden in unserer Branche immer mehr mit Technologie zu tun haben. Wichtig ist, jetzt auf die richtigen Partner zu setzen und technologieoffen und möglichst einfach in der Umsetzung schnell den Weg für mehr Technik im Gebäude zu ebnen.
Artikel von Simon Vestner, CEO, Digital Spine GmbH