17.02.2023

KI in der Bau- und Immobilienbranche: Revolutionen am laufenden Band

Neue Ära. Neues Zeitalter. Alles wird sich verändern. Die Kommentare zu den Auswirkungen der Technologie sind eindeutig. Für viele Bereiche unseres Alltags sind sie klar und gut durchdiskutiert. Doch was ist mit den etwas spezielleren Branchen? Der Gebäude-, Bau- und Immobilienbranche zum Beispiel? Ja, der Einsatz von Technologie ist jetzt bereits sehr hoch. Doch kann die anwendbare KI auch diese unsere Branche verändern? Ja, und das auf vielen Ebenen.

Immobiliengewerbe: Die Menschlichkeit wird bleiben

Beginnen wir bei Immobiliengewerbe. Spielen wir in einem sehr verkürzten Eilverfahren mal eine Immobilienbeschaffung durch: Alles beginnt bei der Suche. Google zeigt in Maps bereits heute ein Vorgeschmack auf eine neue Ära digitaler Orientierung: Aus 2D-Bildern bastelt die KI 3D-Ansichten. Diese können wir virtuell begehen. Uns das Innere eines Lokals zu unterschiedlichen Licht- und Tagesverhältnissen anzeigen lassen. Die Suche nach einer geeigneten Location wird so virtuell einfach.

Ähnliches wird sich auch im Immobiliensektor weiter durchsetzen. Die Suche online wird plastischer. Doch auch hier gilt: Wer eine finanziell-folgenschwere Entscheidung wie einen Hauskauf trifft, wird die persönliche Betreuung weiter verlangen. Aber: Prozesse werden digitaler, der Aufwand aufseiten der Immobilienbüros wird abnehmen. Chatbots werden hier zukünftig eine wichtige Rolle spielen.

AI wird die Suche nach individuellen Angeboten revolutionieren

Einen Bereich – das zeichnet sich bereits jetzt ab – wird die applicable AI sicherlich revolutionieren: die Suche nach individuellen Angeboten. Die Arbeit von Vergleichsportalen hat Branchen wie die Baufinanzierung oder die Suche nach Versicherungslösungen bereits in der Vergangenheit stark verändert. Doch oftmals bleiben die Angebote wenig individuell. KI ist in der Lage, unendlich viele Kundenpersonas zu erstellen und mit ihnen zu arbeiten, was robustere und genauere Such-Lösungen ermöglicht.

Im Gegensatz zu Immobilienmaklern, bei denen die Persönlichkeit eine entscheidende Rolle spielt, kann KI die Vermittlerbranche von Versicherungen oder Krediten vollständig automatisieren.

Diese Produkte sind nicht so komplex, und mit Hilfe von KI-gestützten Bots kann der Weg des Kunden von der Akquisition bis hin zur persönlichen und individuellen Betreuung komplett automatisiert werden.

KI für mehr Nachhaltigkeit in der Baubranche?

Sicherlich ein Bereich mit großem Veränderungspotenzial ist die Baubranche. Spricht man hier mit Expertinnen und Experten über den zukünftigen Einsatz von KI, so wird immer wieder ein Potenzial deutlich unterstrichen: die nachhaltige Optimierung. Der Einsatz von KI in der Planung von Baustoffeinsatz kann dazu führen, dass weniger Baustoffe eingesetzt werden müssen. Oder dass aktuelle Materialien durch effizientere Stoffe ersetzt werden können.

Das ist auch nötig: Aufgrund der steigenden Nachfragen nach Wohnraum werden wir bis 2040 jeden Monat Gebäudeflächen von der Größe von New York City bauen. Die Baubranche gilt immer noch als einer der wesentlichen Verursacher für Emissionen. Über 40 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen stammen aus dem Bauwesen.

Der gesteigerte Einsatz von KI in der Bauphase wird zukünftig ein wesentlicher Treiber dafür sein, Ressourcen zu schonen und weniger Emission zu produzieren.

KI in der Qualitätskontrolle und -sicherung

Bereits heute setzen viele Unternehmen auf smarte Unterstützung, um Produkte leistungsfähiger und sicherer zu machen. Auch wir bei Aufzughelden setzen bereits heute auf fortschrittliche IoT-Technologie: So können wir bereits Fehler so analysieren, dass wir zukünftige Ausfälle reduzieren können. Und die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Anlagen so wesentlich steigern.

Doch auch moderne Monitoring-Prozesse werden zukünftig durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz weiter verbessert werden. Bereits heute setzt Suffolk, ein Start-up aus Boston in den USA, auf moderne Bilderkennungssoftware, um den Fortschritt auf Baustellen zu monitoren. Durch die Bildanalyse sollen die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden auf Sicherheitsrisiken und Gefahren überprüft werden. Außerdem kann das Geräte- und Materialmanagement optimiert werden und die Arbeitssicherheit durch Erkennung unsicherer Verhaltensweisen analysiert werden.

Ob sich die Daten, die auf diesen voll-kontrollierten Baustellen erhoben werden, mit den deutschen und europäischen Persönlichkeitsrechten vereinen lassen, ist eher fraglich. Generell dürfen wir bei all der Euphorie für die Errungenschaften der neuen Technologien eines nicht vergessen: Noch ist das Feld der künstlichen Intelligenz behördlich weitestgehend unkontrolliert. Erst vor wenigen Tagen ist bekannt geworden, dass die Europäische Union Anwendungen wie ChatGPT als „Hochrisiko“ einstuft. Diese Regelung könnte solche Instrumente unter aufwendige Compliance-Anforderungen stellen. Wie sich solche Regelungen am Ende auf die Ausbreitung der Technologie auswirken, wird sich zeigen.

Fazit: Anwendungen en masse

Dieser kleine Querschnitt durch die Bau- und Immobilienbranche zeigt: Es gibt zahlreiche Anwendungen, die durch den Einsatz von KI weiter verbessert werden können. Einige Bereiche werden sich radikaler verändern als andere. Nur weil wir alle nun zum ersten Mal mit der eigentlichen Power solcher Tools in Berührung kommen, heißt das nicht, dass bereits das Ende der Innovationskette erreicht ist. Auch für die Gebäudebranche gilt: KI wird vieles verändern – verändern wir uns mit!