20.12.2023

2023 in Proptechs: Lage angespannt, die Branche lebt

Zinsen, steigende Kosten und zu wenig Personal: Für die Baubranche war 2023 sicherlich kein einfaches Jahr. Das wirkt sich natürlich auch auf die Proptech-Branche aus. Das ist schade, denn gerade diese jungen Unternehmen haben oft die Lösungen für Themen, die die Branche beschäftigen. 

Täglich erhalte ich mehrere Newsletter aus der Immobilien- und Proptech-Szene. In dem kleinen Vorschaufenster am Rand meines Bildschirms kann ich mit einem Blick erahnen, welche Nachrichten heute für die Branche relevant sein werden. Wenn ich auf die letzten Monate zurückblicke, waren das oft negative Nachrichten. Würde man nur diese Meldungen als Stimmungsbild nehmen, könnte man wirklich schlechte Laune bekommen. 

Aber ich weiß aus eigener Erfahrung: So schlecht ist die Stimmung in der Branche gar nicht. Vor allem im Proptech-Bereich: Trotz gedämpfter Stimmung gab es im ersten Halbjahr 70 neue Start-ups in diesem Bereich, was einer Gründungsquote von 8,7 Prozent entspricht. Die Attraktivität der Bau- und Immobilienbranche für Gründer ist ungebrochen, da das Innovationspotenzial im Immobilienlebenszyklus weiterhin zu Neugründungen führt.

Auch die Stimmung ist nicht so schlecht, wie die Nachrichtenlage vermuten lässt: Laut einer Umfrage unter Immobilienmanagern blicken über 90 Prozent der Proptechs positiv auf die kommenden Jahre. Ein gutes Zeichen, denn Zuversicht ist wichtig, um ein Unternehmen erfolgreich führen zu können.

 

Große Pleiten schaden dem Ruf

Es ist also alles nicht ganz so schlimm, wie man es in den Newslettern lesen kann. Aber natürlich befindet sich die gesamte Immobilienbranche in schwierigem Fahrwasser. Ich denke nur an die Rekordpleite von Signa des österreichischen Investors René Benko. Dieser Fall ist deshalb so außergewöhnlich, weil große Prestigeprojekte betroffen sind. 

Aber natürlich muss man festhalten: 2023 war für die gesamte Immobilienbranche ein herausforderndes Jahr. Die äußeren Umstände wie die Zinssituation, die gestiegenen Kosten im Materialbereich und die nach wie vor schwierige Situation im Personalbereich – all das sind Faktoren, die der Baubranche insgesamt große Probleme bereiten.

 

Proptechs können helfen – wenn man sie lässt

Genau in dieser herausfordernden Phase können Proptechs Abhilfe schaffen. Die durch Innovation und neue Denkweisen bestehende Probleme lösen können. Sei es zum Beispiel bei der Effizienz von Arbeitsprozessen: Ob bei der internen Abwicklung von Bauprozessen, der Überwachung auf der Baustelle oder in der Verwaltung – für fast jedes Problem gibt es ein Unternehmen, das mit einer modernen Lösung die Abläufe verbessern kann. 

Genau das war der Antrieb von Aufzughelden und Digital Spine: Auch wir hatten von Anfang an den Anspruch, das Leben der Hausverwalter, Faclity-Managern und Immobilienbesitzern einfacher zu machen. Mehr Übersicht zu schaffen. Bei zeitintensiven Prozessen wie der Erstellung von Reportings zu helfen. 

Oder bei Personalengpässen helfen, indem wir mit unserem innovativen Predictive Maintanence System unnötige Technikereinsätze reduzieren und vermeiden. Auch die Betreiber profitieren, da sie durch die verbesserte Informationslage effizienter agieren können.

 

Der Fortschritt bringt uns nach vorne

Egal mit wem ich in der Branche spreche: Alle jungen Start-ups in diesem Bereich haben den Anspruch, Prozesse zu verbessern. Technologie einzusetzen, um der gesamten Bauwelt zu besseren und effektiveren Ergebnissen zu verhelfen. 

Und das wird auch so bleiben. Genau wie wir bei Digital Spine arbeiten viele Gründer:innen mit ihren Teams daran, Fortschritt zu schaffen. Technologien wie Künstliche Intelligenz so in ihre Prozesse zu integrieren, dass wir weiterhin Innovationsführer in Deutschland bleiben. 

Das war auch eine wichtige Erkenntnis unserer Proptech-Studie, die wir in diesem Jahr veröffentlicht haben: Die Innovationsverantwortlichen in Deutschland wollen sich und ihre Konstrukte weiterentwickeln. Es gibt noch Aufklärungsbedarf, aber eine große Mehrheit ist sich der Vorteile einer stärkeren Digitalisierung von Aufzügen bewusst.

 

Fazit: Es geht voran, wenn wir mehr auf unsere Stärken hören

Jetzt freuen wir uns alle auf ein paar ruhige Tage. Nicht jeden Newsletter lesen. Nicht jede noch so negative Nachricht studieren. Sondern sich auf das Positive besinnen. 

Und ich kann aus meiner Erfahrung und vielen Gesprächen in der Branche sagen: Wir haben noch viel vor! Wir wollen weitermachen, für eine bessere Zukunft. Damit die Branche nachhaltiger und effizienter wird. Die Ideen sind da. Jetzt setzen wir sie um. Auf ein neues Jahr 2024, ich freue mich darauf!

Artikel von Simon VestnerCEO, Digital Spine GmbH